Vor 177 Jahren: Das erste Zofinger Kinderfest

KURT BLUM

Obwohl der Ablauf des Zofinger Kinderfestes seit 177 Jahren im Grossen und Ganzen unverändert geblieben ist, erobert der «schönste Tag des Jahres», wie dieses Fest zu Recht auch immer wieder bezeichnet wird, jedesmal von neuem die Herzen von Jung und Alt. Dieser Tag gehört einerseits seit Jahrzehnten der heranwachsenden Generation, anderseits vermag er jedoch auch Alteingesessene und Neuzugezogene, Leute verschiedener sozialer Schichten und politischer Herkunft in einer derart sympathischen und ungezwungenen Art zu vereinigen, wie es wohl kaum ein anderer Anlass auch nur annähernd kann.

Was fördert besser das gegenseitige Verständnis, schafft Banden neuer Freundschaften über alle Schranken des Alltags hinweg, als wenn am Festnachmittag Tausende sich unter den schattenspendenden Linden des Heiternplatzes niederlassen und sich von den rauschenden Wogen des mannigfaltigen Festlebens mitreissen lassen? Wenn das Kinderfest nicht schon seit geraumer Zeit zum vertrauten Gang der «Zofinger Dinge» gehörte, müsste es direkt noch erfunden werden!

Ohne Zweifel geht der Ursprung der heutigen Kinderfesttradition in den Städten des Berner Aargaus auf das 16., eventuell sogar auf das 15. Jahrhundert zurück. Leider geben aber die Archivalien darüber keine Auskunft, wie dies auch bei andern sich regelmässig wiederholenden Ereignissen festzustellen ist. Von einem «jährlichen Schulfest» ist urkundlich erstmals im «Reglement für die sämtlichen öffentlichen Schulen der Stadt Zofingen» vom 23. November 1809 / 12. Dezember 1809 die Rede. Es heisst dort in den Paragraphen 133 bis 135: «Zu diesen äussern Lohn- und Strafmitteln soll noch das letzte, das jährliche Schulfest, hinzukommen. Über den Ort, die Zeit, die Einrichtung und die ganze zweckmässige und öffentliche Feierlichkeit dieses Schulfestes soll ein besonderes Gutachten und ein eigener kurzer Plan vorgelegt werden. An diesem Schulfeste sollen diejenigen Schüler aus jeder Schule, die sich während des Laufes eines ganzen Jahres, nach Ausweis des Zensurbuches und der Monatstabellen, am ausgezeichnetsten den Schulgesetzen nach betragen haben, nach gehaltenen strengen und unparteiischen Beratschlagungen öffentlich, einfach und herzlichrührend belohnt werden.»

Die Zeitumstände liessen aber in den folgenden Jahren nicht an die Durchführung eines solchen Festes denken. Wenigstens hüllen sich bis 1824 sämtliche Archivalien diesbezüglich in Schweigen.

Am 10. August 1824 waren 40 Schulkinder von Zofingen am Aarauer Maienzug zu Gast. Lehrer Daniel Sutermeister und seine Schüler waren von der Schönheit des Festes begeistert und des Lobes voll über die ihnen gebotene Gastfreundschaft. Sogar die an alle Kinder verteilten drei Festbatzen erhielten sie. Wenige Tage nach diesem Ereignis legte die Zofinger Schulpflege dem Stadtrat eine «Anordnung des jährlichen Schulfestes für die Schulkinder der Stadtgemeinde Zofingen zur Beratung und beliebigen Annahme» vor. Der von Samuel Cornelius Suter, dem damaligen Präsidenten der Schulpflege, unterbreitete Festplan wurde von der Behörde als «unzweckmässig befunden» und daher zurückgewiesen. Der Rat beschloss: «Im Laufe des künftigen Jahres - und zwar nicht erst im Herbst, sondern im Sommer - soll der hiesigen Jugend ein Schulfest gegeben werden und dabei nichts gespart werden, was die Ehre der Stadt erheischt.»

In der Folge fand das erste und urkundlich eindeutig feststellbare Zofinger Kinderfest (inklusive Manöver) am Dienstag nach Bettag des Jahres 1825 statt (13. September) - im gleichen Jahr, als das Kadettenkorps Zofingen gegründet worden ist.

Quelle: Zofinger Tagblatt (Ausgabe vom 04. Juli 2002) 


Schulchronik

2010

Wow!!! Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen!!! Bereits die gesamte Kinderfestwoche hindurch war klar, dass das Kinderfest bei strahlendem Wetter wird stattfinden können. Aus der Hoffnung wurde Tatsache und so begann das Kinderfest bei warmen Temperaturen bei der morgendlichen Tagwache und endete bei ebensolchen mit dem Fackelzug. In der brütenden Sonne wurden die Kadetten laufend prophylaktisch mit frischem Wasser versorgt.

2009

Bei strahlendem Wetter wurde das Morgenprogramm durchgeführt. Die Wetterprognose für den Nachmittag sagte gute Temperaturen voraus und die angekündigten Regenphasen sollten nur von kurzer Natur sein. So beschloss man das Schönwetterprogramm auf dem Heitern durchzuführen. Sowohl das Gefecht als auch die Vorführungen konnten bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein durchgeführt werden. In der folgenden Stunde waren die ersten nicht besorgniserregenden Regentropfen zu verzeichnen, während über dem Solothurnischen dunkle Gewitterwolken ihre Taten verrichteten. Am späteren Nachmittag verstärkte sich jedoch der Regen und als dieser schlussendlich mit heftiger Intension und von links nach rechts die Kinderfestbesucher vom Heiternplatz in die Materialhütte verscheuchte musste das Kinderfest abgebrochen werden. Bankett und Fackelzug fielen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Die Restaurants in der Stadt wurden von den vielen Festbesuchern überrascht, die das Kinderfest nun dezentral ausklingen liessen.

2008

ENDLICH!!! Letztmals fand das Kinderfest im Jahr 2002 nach Schönwetterprogramm statt und nach so langer Zeit des Wartens war das Wetter endlich wieder auf unserer Seite. Trotz etwas kühleren Temperaturen konnte wieder einmal ein Kinderfestabend auf dem Heitern mit anschliessendem Fackelzug hinunter in die Stadt genossen werden. So muss ein Kinderfest sein!!!

2007

Bei angenehmem Wetter wurde die Tagwache durchgeführt und das Morgenprogramm fand bei gutem Wetter statt. Der Nachmittag fand aufgrund leichter Regengefahr gemäss Mischprogramm statt und so konnten wiederum Gefecht und Vorführungen bei schöner Witterung durchgeführt werden. Als Abschluss fand dann vom Forstacker aus der Fackelzug Stadt

2006

Bereits am frühen Morgen unbeständiges Wetter und immer wieder Regen. Nach dem Umzug dann Sinnflutartige Regenfälle bis in den frühen Nachmittag - trotzdem wurde Mischprogramm mit Gefecht und Reigen auf dem Heitern beschlossen (das Wetterradar versprach eine Aufhellung auf den Zeitpunkt des Gefechts). Jedoch auch bei der Besammlung der Kadetten für das Gefecht noch Regen und der Abmarsch wurde hinausgezögert. Genau zum Zeitpunkt des Abmarschs verbesserte sich das Wetter und das Gefecht konnte bei "trockenen" Verhältnissen durchgeführt werden. Jedoch fand wegen der Verzögerung keine Fahnenübergabe auf dem Thutplatz statt. Rest des Programms im BZZ mit anschliessendem Fackelzug.

2005

Starke Niederschläge am Morgen. Beginn des ersten Umzugsteil wurde dadurch zunächst stark verzögert und fiel schlussendlich ins Wasser. Aufgrund der sich langsam bessernden Wetterverhältnissen fällte die Kinderfestkommission mutig einen spontanen Mischprogramm-Entscheid: Kadettenmanöver und Reigen auf dem Heitern, weiterer Festverlauf im Raum BZZ / Mehrzweckhalle.

2004

Wiederum regnerische Verhältnisse während des Morgens, jedoch konnte die Freischarenburg wie schon im Vorjahr bei trockenen Verhältnissen und einigem Zuschaueraufkommen dem ihr bestimmten Schicksal übergeben werden. Der Fackelumzug wurde auch wieder in das offizielle Schlechtwetterprogramm.

2003

Bereits am frühen Morgen kamen Wolken auf. Während der Gradierung fielen erste Regentropfen. Nachdem die alte Standarte des Kadetten-Corps Murten wegen Lädierungen bereits vor einigen Jahren den aktiven Dienst einstellen musste, übergab der 15er-Klub dem Kadetten-Corps Zofingen eine neue Standarte. Das Wetter lockerte am Nachmittag wieder auf und bei trockenen Verhältnissen brannte die Freischarenburg am Nachmittag nach zwei gezielten Kanonenschüssen.

2002

Kinderfest bei strahlendem Wetter. Erster weiblicher Hauptmann der Kadettengeschichte, Caroline Leuenberger, überzeugte auf der ganzen Linie. Auf die ersten Aktionen der BgG mit dem Slogan „Küsse statt Schüsse“ reagiert Konditor Leutwyler mit einer Crèmeschnitten-Eigenkreation: „I liebe s Gfächt... ond s Küsse“

2001

Wieder 2 Umzüge (vor und nach der Morgenfeier). Kadettenmanöver und Reigen konnte bei strahlendem Wetter durchgeführt werden. (Bei wechselhaften Wetterbedingungen wären Gefecht und Reigen auch durchgeführt werden zum Anlass der 800-Jahrfeier der Stadt Zofingen. Fackelzug wurde bei windigem Wetter durchgeführt Stadtmusik konnte den Schlussgesang „Kein schöner Land“ nicht spielen, da sie die Noten nicht hatten (peinlich!).

2000

Zapfenstreich bei schönem Wetter. Offizielles Programm: Grosser Umzug durch die Ober- und Unterstadt / Morgenfeier / Entlassung Schuljugend im Anschluss an die Morgenfeier in der Stadt. Infolge sintflutartigen Regenfällen konnte vor der Morgenfeier nicht durchgeführt werden. Gradierung des Kadettenkaders in der Stadtkirche. Erstmals durften auch Mädchen bei den Kadetten mitmachen. Festrede Gögi Hoffmann war sehr unterhaltsam. Im Anschluss an die Morgenfeier Umzug durch die Unterstadt (nicht Entlassung der Schuljugend wie gem. Programm). Nachmittag im BZZ bei schönem Wetter.

1999

Herrliches Wetter.

1998

Schlechtes Wetter - Umzug am Morgen abgebrochen!

1997

Schlechtes Wetter

1996

Der Morgenumzug konnte durchgeführt werden; Rede: Jenny Müller (Spitze!). Schon früh am Morgen wurde auf Schlechtwetterprogramm geschaltet. Nachmittag im Bereich des GMS war fürchterlich verregnet; der Reigen und der Fackelzug konnten nicht durchgeführt werden. Behördenessen (mit Karten!) im Stadtsaal und im Verbindungsgang.

1995

Heisser und schöner Tag. Rede: Peter Gautschi. Keine Behördenessenkarten mehr für die Lehrerschaft (Sparmassnahmen).

1994

Herrlicher und sehr heisser Tag (30 Grad). Morgenfeier mit Ansprache von Ph. Ringier. Gefecht erstmals nach neuem Drehbuch mit Friedensverhandlungen am Schluss und Friedenstauben. Das Mitmachen bei den Kadetten war freiwillig; es gab ein Alternativprogramm mit Heissluftballonen basteln. Fernsehen DRS filmte für 10 vor 10. Bei den Spielen gab es keine Preise mehr. Am Fackelzug hatte es weniger Facklen.

1993

Morgenumzug bei akzeptablem Wetter. Starke Regengüsse über Mittag. Absage des Schönwetterprogramms. Fest dann bei schönem und warmem Wetter im BZZ. Kein Fackelzug. Nur 500 Behördenessenteilnehmer, da die Karten gestrichen wurden.

1992

Das Kinderfestprogramm ist wieder wie 1989 (Heitern / BZZ / Lampionumzug am Kinderfestabend). Der Lampionumzug ist für die Unter- und Mittelstufe nicht mehr obligatorisch. Herrliches Wetter am Freitag (am Donnerstag und Samstag regnete es).

1991

Schön und heiss während des ganzen Tages. Festzelt auf Schützenmatte; Behördenessen am Abend auf dem Heiternplatz; Protest-Lampionumzug am Abend vom Heitern in die Stadt (der offizielle Lampionumzug fand am Zapfenstreichabend statt). Alle Spiele bei der GMS. Heftige Reaktionen von Erwachsenen zum Festprogramm.

1990

Wetter durchzogen. Erstes Kinderfest nach neuem Programm mit Festhütte auf Schützenmatte und Fest beim alten Primarschulhaus. Programm Schützenmatte mit Gefecht und Reigen auf dem Heiternplatz.

1989

Durchführung des Morgenumzuges. Mischprogramm mit Gefecht und Reigen auf dem Heiternplatz, dann Spiele im Freien im BZZ. Fackelzug wurde beim Aufstellen auf dem Forstacker durch Gewitter verregnet, dann abgebrochen.

1988

Morgenumzug kann durchgeführt werden; Regentropfen beim 2. Teil des Umzuges. Nachmittags Schlechtwetterprogramm, aber draussen beim BZZ. Kein Fackelzug.

1987

Kinderfest 1 Woche vorgezogen, wegen des Schweizerischen Lehrerfortbildungskurses in Zofingen. Schlechtwetterprogramm von der Kommission am 23.6. beschlossen: Heiternplatz nach langen Regenfällen zu nass. Viele Spiele im BZZ; Stimmung bei den Schülern gut.

1986

Herrliches Wetter.

1985

Zweiter Teil des Umzugs fürchterlich verregnet. Regen und Sturm bis am Abend. Kein Fackelumzug.

1984

Herrliches Wetter.

1983

Schlechtwetterprogramm mit Gefecht und Reigen auf dem Heiternplatz.

1982

Endlich wieder einmal bei schönem Wetter auf dem Heitern!

1981

Programm wie letztes Jahr – Gefecht fällt ins Wasser – Nachmittag in den Räumen des BZZ – Fackelumzug kann stattfinden.

1980

Feier in der Mehrzweckhalle. Nachmittagsprogramm rund ums BZZ.

1979

Herrliches Wetter

1978

Umzug konnte stattfinden. Gefecht auf Heiternplatz. Essen in der Sporthalle. Fackelzug konnte durchgeführt werden.

1977

Schön, nicht zu heiss; Feier in der Sporthalle; Rede durch Niklaus Aeschbach und Armin. Fest auf Heiternplatz.

1976

Nach der langen Schönwetterperiode erwartete jedermann gespannt das Kinderfestwetter. Pessimisten verkündeten, der langersehnte Regen käme am Freitag. Doch Petrus liess sich zu einem so üblen Streich hinreissen und wir durften wieder einmal ein strahlendes Kinderfest feiern. Das sehr heisse, trockene Wetter hielt dann übrigens noch fast 14 Tage an, bis endlich der so dringend nötige Regen kam.

1975

Wegen des schlechten Wetters kann nur der Zug in die Kirche nach Programm durchgeführt werden. Der Rückweg fällt ins Wasser. Schlechtwetterprogramm ohne Gefecht und Reigen. Abends wird der Fackelzug durchgeführt.

1974

Ganzer Tag schönes Wetter.

1973

Am Nachmittag kommt Regen; Transport in den Stadtsaal. Kein Fackelzug.

1972

Den ganzen Tag schönes Wetter. Festrede von Herrn Hans Wyler. Erstmals Pony-Reiten u. Ballonwettbewerb.

1971

Den ganzen Tag prächtiges Wetter. Festrede von H. F. Brunner, Musiklehrer Zofingen.

1970

Den ganzen Tag schönes Wetter. Festrede von Hr. Prof. Gross, Zürich.

1969

Den ganzen Tag schönes Wetter.

1968

Den ganzen Tag schönes Wetter. Während des Fackelzuges zog ein Gewitter vorbei.

1967

Schlechtwetterprogramm. Der Fackelzug am Abend fand statt.

1966

Den ganzen Tag schönes Wetter.

1965

Den ganzen Tag prächtiges Wetter.

1964

Erstmals wurde das Kinderfest auf einen Freitag festgelegt. Schönes Wetter.

1963

Am Morgen und am frühen Nachmittag sonnig. Gegen Abend Regen, so dass der Fackelzug nicht durchgeführt werden konnte.

1962

Das Fest konnte wieder einmal auf dem Heiternplatz durchgeführt werden. Das Wetter war gut.

1961

Am Morgen schönes Wetter, gegen Abend Regen.

1960

Ein prachtvoller Sommertag! Entgegen allen Erwartungen konnte das Kinderfest bis zum Fackelumzug nach dem Schönwetterprogramm durchgeführt werden.

1959

Leider vertrieb uns ein Gewitterregen vom Heiternplatz. Aber der Abtransport klappte sehr gut, und die Feier konnte bald «unten» weiter gehen.

1958

Am Morgen und am Nachmittag schönes Wetter. Seit 8 Jahren konnte das Fest erstmals wieder auf dem Heiternplatz durchgeführt werden. Alles verlief gut.

1957

Am Morgen schönes Wetter, nachmittags z.T. Regen. Zum letzten mal Tanz in der alten Festhütte!

1956

Kinderfest auf Heiternplatz.

1955

Am Morgen Sonnenschein. Nachmittags unsicheres Wetter. Spiele auf dem Turnplatz und Tanz auf der Freibühne, später im Stadtsaal und der Festhütte.

1954

Unsicheres Wetter. Nach dem Gefecht Spiele auf dem Turnplatz und Tanz im Stadtsaal und in der Festhütte. Am Abend Fackelzug durch die Stadt.

1953

Am Morgen schönes Wetter, nachmittags unsicher. Spiele auf dem Turnplatz.

1952

Am Morgen schönes Wetter, nachmittags gewitterhaft. Spiele auf dem Turnplatz.

1951

Am Morgen prächtiges Wetter. Nachmittags Wolkenbruch und panikartige Flucht vom Heiternplatz.